Lieber Holger,
Du, als der unbezwingbare Don Canallie
Du, dem das Herz aufging, als sich das Plasmid in deiner Bachelorarbeit endlich rekombinieren ließ
Du, der Seniorenschreck, als du eines Nachmittags am Hahnweidewettbewerb mit deinem alten Fahrrad und nur mit dieser sehr kurzen Hose bekleidet, laut brüllend die Halle und das Kuchenbuffet für dich einnahmst
Du, mit dem ich auf dem Heilbronner Höhenweg lief
Du, dessen Kamera immer auf der Lauer lag
Du, mit dem ich bis Nachts Oberflächenbeladungen berechnete
Du, der voller Tatendrang war
Du, der immer noch ein Ass im Ärmel hatte
Du, den die Berge faszinierten und der versuchte sie in seinen Fotos einzufangen
Du, der nie gefroren hat
Du, der auch mal ein „Machtwort“ sprach
Du, der im Sommer immer barfuß anzutreffen war
Du, der unvergleichlich hilfsbereit war und auch dann noch Möbel auseinander schraubte, obwohl sich schon etliche Blasen an den Fingern gebildet hatten
Du, der mit der großen Hornbrille vom Flohmarkt, die dich auf lustig-charmante Weise einrahmte
Du, der eine wandelnde Jukebox war
Du, der Spätzle heiß und innig liebte
Du, der mir immer wieder Rätsel stellte, die ich gefälligst zu lösen hatte
Du, der mit der tollsten Tolle
Du, der keine Spitznamen mochte
Du, der ein wunderbares Gefühl für Sprache hatte
Du, der geradlinig seine Ziele verfolgte
Du, der sich stets sein eigenes Bild machen wollte
So, lieber Holger, werde ich dich in Erinnerung behalten.
-Ane-
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